I. Grundgedanken
Die Kulturinitiative Hoher Meißner "lebendig leben" will dazu
beitragen, daß sich Gemeinschaften von Menschen bilden, die sich durch
Zusammenwirker und Zusammenleben in kultureller und geistiger Anstrengung
und durch Erleben,' Erfahren und Pflege der Natur sinnvolle
Lebensinhalte eröffnen.
Ihre Mitglieder streben
das Entstehen dauerhafter Freundschaften an, die auch dazu in der Lage
sind, längerfristige soziale und kulturelle Aufgaben zu übernehmen,
sowohl im eigenen Kreis wie darüber hinausgehend.
Wir bemühen uns um Achtung jeder Einzelpersönlichkeit, um
Wahrhaftigkeit und um gesunde und natürliche Lebensweise. Im Verhältnis
zu der uns umgebenden Welt streben wir nach Weltoffenheit und
Aufgeschlossenheit für Gegenwartsfragen, achten die Lebensrechte und
die kulturelle und politische Eigenständigkeit der Völker - das schließt
Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten aus - und setzen uns für
ein menschenwürdiges Leben ein.
Willkommen sind in der Kulturinitiative alle Menschen, die sich in o.g.
Streben einig sind.
II. Herkunft und Wirken
Ihre Entstehung verdankt die Kulturinitiative Hoher Meißner
"lebendig leben" dem Fest westdeutscher Jugendbünde im
Oktober 1988 auf dem Hohen Meißner. Ihrer Herkunft nach will sie anregend
im Kreis von Jugendbünden wirken.
Darüber hinaus spricht sie auch Familien, jüngere und ältere Menschen
an und wirkt zur Stärkung des Verständnisses der Generationen.
Generationsspezifische Stil- und Lebensformen werden bejaht und gefördert.
Wir streben die Zusammenarbeit mit ähnlich gesinnten Menschen und
Menschengruppen an.
Den inneren Anstoß für unser Engagement bilden Herausforderungen der
Gegenwart. Die heute vorherrschenden Orientierungen an materiellen Gütern
und wirtschaftlichen Zuwachsraten haben u.a. auch zu einer Geringschätzung
und zum Verfall menschlicher Beziehungen und natürlicher
Existenzgrundlagen geführt. Äußere Zeichen hierfür sind steigende
soziale Kosten durch Krankheit besonders psychisch bedingte durch
Einsamkeit, Streß, Sinnverlust, bis hin zu Noxen- und Drogenkonsum und
Kriminalität. Hier gilt es, Zeit und Räume für Besinnung und innere
Sammlung zu schaffen. Für unser Handeln dient uns als Maxime das Wort
"aufbauend denken und handeln". Vor Ort wollen wir Jugendliche
ermutigen, Jugendgruppen und Zusammenschlüsse z.B. in Ringen bündischer
Jugend aufzubauen, Erwachsene Familiengruppen und überparteiliche
regionale Initiativen.
Überregional wollen wir Arbeitsgruppen z.B. für Theater, Tanz, Singen,
Fahrten und Reisen, ferner für Philosophie, Umweltprojekte, Städteplanung
u.a.m. bilden.
III. Gestalt
Bisher sind zusammenfassende Grundpfeiler unserer Arbeit die gemeinsame
Zeitung "Idee und Bewegung", das "Rundschreiben der
Kulturinitiative", die Tanzwoche im Herbst in Hannover und das Fest
der Kulturinitiative im März auf Burg Ludwigstein sowie das Treffen des
Initiativkreises in Wettmar.
Der Initiativkreis "lebendig leben" versteht sich als
zusammenfassende inhaltliche Trägergruppe aller Projekte und
Unternehmungen, die unter dem Namen der Kulturinitiative stattfinden. Ihm
kann jeder Mensch beitreten, der der oben beschriebenen Verantwortung
durch aktive und uneigennützige Mitarbeit gerecht zu werden sucht und die
formulierten Grundgedanken uneingeschränkt mitträgt. Um fruchtbar
arbeiten zu können, halten wir hier die offene Übereinstimmung für
erforderlich und behalten uns in diesem Sinne vor, über die Aufnahme
eines Menschen in den Initiativkreis mitzuentscheiden. Entscheidungen
trifft die Trägergruppe einmütig. Alle Arbeitskreise der
Kulturinitiative bestehen selbstverantwortlich in wechselseitigen
Vertrauen mit dem Trägerkreis. Das Vertrauen wird durch die Aufnahme in
das Rundschreiben, in dem alle Veranstaltungen im Rahmen der
Kulturinitiative angekündigt werden, ausgesprochen.
Fassung des Papiers vom 9.9.1990
Gerhard
Neudorf
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